Natuschutz in den Förstereien
Es liegt in den Händen der Bewirtschafter, auf die spezifischen Anforderungen der Ökosysteme einzugehen und die einzelnen Funktionen zu fördern. Dieses »Tagesgeschäft« tritt oft nicht als Projekt in Erscheinung, sondern ist Teil einer langfristig planenden und nachhaltigen Forstwirtschaft.
Die Besonderheit dieser Maßnahmen liegt oft im geplanten »Nichtstun« in bestimmten Flächen oder Waldteilen. Die Planung im Jahrzehnt und die Blockbildung bei der Holzernte haben den Effekt, dass immer nur ein bestimmter Anteil des Waldes zum Beispiel beunruhigt wird. Andere Teile des Forstreviers bleiben ungestört.
Bekannte Nist- und Rastplätze von Vögeln, Sonderstrukturen und geschützte Bestandteile der Natur wie zum Beispiel Kleinstmoore und Bachtäler werden bei der forstwirtschaftlichen Nutzung prinzipiell ausgespart.
Im Rahmen des betrieblichen Naturschutzes engagieren sich die Försterinnen und Förster der SHLF in zahlreichen Projekten für den Erhalt des Lebensraumes Wald und seiner vielfältigen Ökosystemleistungen. Sie setzen sich für eine ökologisch hochwertige Waldrandgestaltung ein, fördern den Anbau seltener Baumarten und entwickeln Maßnahmen zur Sicherung gesetzlich geschützter Biotope oder für eine bodenschonende Holzernte.
Viele Förstereien arbeiten daran, die Ausbreitung von invasiven Pflanzenarten einzudämmen: die Traubenkirsche, das Jakobs-Kreuzkraut oder der Japanische Staudenknöterich werden dort entfernt, wo möglich und sinnvoll.
Die Aktivitäten der Revierleiter und Forstwirte auf regionaler Ebene sind ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der SHLF. Der regelmäßige Austausch mit Naturschützern schärft den Blick für die Entwicklungspotenziale einer ökonomisch, ökologisch und sozial ausbalancierten Waldwirtschaft.
Wald am Bordesholmer See
Seit 2007 ist der 35 Hektar große »Wald am Bordesholmer See« von der Europäischen Kommission als Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet anerkannt und Teil des Natura 2000-Netzes, welches darauf abzielt, Lebensräume für bedrohte Tierarten zu erhalten, wiederherzustellen und zu verknüpfen.
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Zuständig für die Bewirtschaftung und den Schutz des FFH-Gebietes »Wald am Bordesholmer See« ist die Försterei Bordesholm der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Wichtigstes Ziel in diesem Gebiet ist die Entwicklung eines ökologischen Buchenwaldes.
Die Bewirtschaftung mit periodisch wiederkehrenden Holznutzungen erfolgt ökologisch auf der Grundlage forstfachlich festgelegter Planvorgaben und der für FFH-Gebiete festgelegten Handlungsgrundsätze »Arten- und Lebensraumschutz in Natura 2000-Landeswäldern«.
Entwicklungsziele
_ Natürliche Artenzusammensetzung
_ Unterschiedliche Baumaltersphasen
_ Ökologischer Wasserhaushalt
_ Hinreichender Anteil von Habitatbäumen, Altholz, Totholz und Höhlenbäumen
_ Weitgehend ungestörte Teillebensräume wie Uferzonen, Kleingewässer und Waldränder
_ Weitgehend natürliche Bodenbeschaffenheit