Elektro-Mobilität mit Allrad im Landeswald
(Neumünster) Die Revierförster der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten werden demnächst mit Elektro-Fahrzeugen im Landeswald unterwegs sein. Das erste vollelektrische Fahrzeug mit Allradantrieb - Modell Ford Explorer - wurde jetzt an Revierleiter Alexander Decius aus der Försterei Wüstenfelde in Ostholstein übergeben. »Mit Hybridantrieben haben wir bereits mehrjährige Erfahrungen. Die Elektrofahrzeuge sind für uns ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität unserer Fahrzeugflotte«, sagt Dr. Chris Freise, Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten.
Zwei weitere geländetaugliche E-Ford Explorer werden im Fahrzeugpool der Zentrale in Neumünster eingesetzt. Den Praxistest im Revier auch auf anspruchsvollen Waldwegen übernimmt Revierförster Alexander Decius: »Ich bin gespannt, wie sich das neue CO2-emissionsfreie Dienstauto im Försteralltag macht und bin sehr zuversichtlich. Auch wenn ich mich erst einmal an das leise Fahrgeräusch gewöhnen muss.« Für Menschen, die täglich in der Fläche arbeiten und weite Entfernungen bewältigen müssen, sei das Dienstauto einer der Hauptarbeitsplätze. Gerade bei Förstern sollte auch dieser Arbeitsplatz so umweltfreundlich wie möglich gestaltet sein.
Mit 250 kW Dual-Elektromotor ausgestattet, bietet der Ford Explorer mit einer in Deutschland entwickelten Grundtechnik eine Alltagsreichweite von bis zu 526 Kilometern. Das Fahrzeug verfügt über ein 1-Gang-Automatikgetriebe und ist speziell für den forstlichen Gebrauch im Gelände mit Anhängerkupplung, Hundegitter und einer Bodenfreiheit von 18 Zentimetern ausgerüstet. Dank der Schnellladefunktion kann der Wagen in nur 28 Minuten auf bis zu 80 Prozent seiner Gesamtbatterieleistung geladen werden. Die Landesforsten hoffen, dass sich das Fahrzeug auch bei intensiven Einsätzen zuverlässig im Revier nutzen lässt. CO2-emissionsfrei, geländetauglich, robust und wirtschaftlich sei technisch gar nicht so einfach zu kombinieren. Zudem wurde die Försterei Wüstenfelde mit einer Wallbox ausgestattet. Darüber hinaus steht eine Ladekarte für das Tanken an öffentlichen Ladesäulen zur Verfügung. »Im Idealzustand sollte der Strom aus unseren eigenen Photovoltaikanlagen stammen«, ergänzt Yvonne Turhan, die den Fahrzeugpark der Landesforsten managt. Das werde eine Aufgabe der nächsten Jahre sein.
Bereits jetzt setzen die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten mit der schrittweisen Modifizierung ihres Fahrzeugparks die Green Vehicle Verordnung der Europäischen Union um, die ab 2026 verbindlich die Zusammensetzung von Fahrzeugflotten regelt. So müssen öffentliche Auftraggeber demnächst einen Mindestanteil an emissionsarmen oder CO2-emissionsfreien Fahrzeugen beschaffen. »Für die kommenden Jahre werden wir die Praxisergebnisse auswerten und unsere Flotte weiter Schritt für Schritt emissionsfreier umbauen«, erklärt Freise. Das sei Teil der nachhaltigen Unternehmensstrategie der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und unterstütze die Maßnahmen des Landes auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040.