(Süderlügum) Bereits seit Tagen entfernen die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten mit modernen Forstmaschinen zwischen dem Heideweiher und dem Naturschutzgebiet Kranichmoor in der Försterei Süderlügum auf einer Fläche von zwei Hektar standortfremde Bäume. Damit ist der Startschuss zur Schaffung einer naturschutzfachlich wertvollen und dringend benötigten Offenlandverbindung im FFH-Gebiet Süderlügumer Binnendünen gefallen. »Die Entstehung eines Korridors zwischen diesen beiden Flächen ist bedeutend für den Erhalt der Biodiversität und den Artenschutz hier in Nordfriesland. Nur so ist vor Ort ein Artenaustausch für wenig mobile Tier- und Pflanzenarten der Binnendünen und Heideflächen dauerhaft möglich«, erklärt Dr. Chris Freise, Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, das Ziel der Maßnahme. Die Landesforsten seien hier Dienstleister für den Naturschutz im Rahmen der Biodiversitätsstrategie des Landes. Der Verlust an bewaldeter Fläche werde an anderer Stelle kompensiert.
»Die Entwicklung des Korridors auf den Binnendünen zu einem wertvollen Lebensraum wird einige Jahre in Anspruch nehmen«, sagt Dr. Katharina Mausolf, Ökologin und Naturschutzexpertin bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Diese Entwicklung werde durch Beweidung und weitere Pflegemaßnahmen begleitet. Nach dem Abtragen der standortfremden Bäume wird in einem nächsten Schritt der Schlagabraum auf der gesamten Fläche beseitigt. Um das bereits in Teilen vorhandene Heidekraut zu nutzen und die Etablierung eines flächigen Heidebestands auf der Binnendünne zu fördern, muss an vielen Stellen die Humusschicht abgetragen werden. Diese Arbeiten sind nur durch den Einsatz großer Maschinen umsetzbar. »Die so entstehenden Heideflächen werden zukünftig in die Heidepflege unter anderem durch Ziegenbeweidung einbezogen, sodass es zu keiner Wiederbewaldung kommt und eine Offenhaltung der Landschaft gewährleistet ist«, beschreibt Mausolf einige wichtige Pflegemaßnahmen. Zusätzlich müsse auch der Anflug von Nadelholzsamen in den zukünftigen Offenlandkorridor minimiert werden. Die Waldbauexperten der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten planen daher einen lichten Heidewald mit Eichen, der die Ränder der Offenlandverbindung flankieren und wie eine natürliche Barriere wirken soll.