Gemeinsam stark für die Umwelt
Schützen und bewahren – nur ein ökologisch intakter Wald kann eine geeignete Lebensstätte für Tiere und Pflanzen sein. Daher unterstützen die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten Vereine und Verbände, die sich für die Artenvielfalt einsetzen. In enger Zusammenarbeit entstehen gemeinsame Projekte für den Schutz von Fauna und Flora.
Forschungsprojekt zum Eschentriebsterben
Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten sind Kooperationspartner beim Projekt »FraDiv« der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Projektsteckbrief
Das seit rund 15 Jahren epidemieartig verlaufende komplexe Eschensterben ist mittlerweile eine gesamteuropäische Erscheinung. Der ursprüngliche Auslöser, eine eingewanderte sehr kleine Pilzart namens »Kleines falsches weißes Stengelbecherchen« (lat. Hymenoscyphus fraxineus), hat dramatische Auswirkungen. Ganze Eschenbestände bis auf wenige offensichtlich resistente Ausnahmen erkranken und sterben zunehmend. Die Waldbesitzer, wie auch die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF), reagieren darauf mit verstärkter Entnahmen der kranken Bäume, um Wertverluste durch zunehmende Fäulen gering zu halten, und den Anteil gesunder Altbäume als Spender eines hoffentlich gesünderen Nachwuchses prozentual zu erhöhen.
Weitgehend unbekannt sind hingegen die Wirkungen des Eschensterbens auf die gesamte Biodiversität eschenreicher Wälder. Die Struktur und Funktion der Lebensgemeinschaften, besonders die krautige Vegetation sowie bodenbewohnende Pilze, sind dabei im Fokus. Bisher ist der Umfang der eschengebundenen Lebensgemeinschaft unterschätzt worden. Um diese Wissenslücke mit Erkenntnissen zu füllen und daraus abzuleiten, wie man waldbaulich mit der starken Veränderung umgehen und die Artenvielfalt möglichst erhalten kann, entwickelte die Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) ein landesweites Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird. Es trägt den Titel: »Bedeutung des Eschentriebsterbens für die Biodiversität und Strategien zu ihrer Erhaltung«, kurz »FraDiv«. Eingebunden sind verschiedene Institutionen und Waldbesitzer als Auftrags- und Kooperationspartner, damit Untersuchungen und Schlussfolgerungen eine möglichst breite Basis haben.
Charakteristisch für viele potentielle Untersuchungsflächen, die sich vor allem im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins befinden, ist ihre Lage in mineralstoffreichen, abflusslosen Senken feuchter Standorte. Für das Monitoring werden 10 mal 10 Meter große Flächen ausgewählt, die an den Ecken mit Holzpfosten verpflockt und mit Sensoren ausgestattet sind. Ersteinrichtend und wiederholt werden Mitarbeiter der CAU im Wald verschiedenste Daten aufnehmen. Experimente zur Etablierung von Jungpflanzen sollen Fragen zur Rolle abiotischer Faktoren und der Pflanzen-Herkunft klären.
Links:
BfN Projektsteckbrief
https://biologischevielfalt.bfn.de/index.php?id=29970
Projektinformation der CAU Institut für Ökosystemforschung
http://www.ecosystems.uni-kiel.de/de/abteilung/fradiv
Projektinformation der AG-Geobotanik
http://www.ag-geobotanik.de/-eschenprojekt-fradiv.html
Seeadlerschutz
Majestätisch, faszinierend und doch fast ausgestorben: Der Seeadler war lange Zeit als »gefährdete« Tierart eingestuft. Heute besiedelt er Schleswig-Holsteins Küsten, als wären die Jahre der Bedrohung nie gewesen.
Ein beliebtes Wappentier zum Greifen nah
Engagierten Tierschützern wie der »Projektgruppe Seeadlerschutz« ist es zu verdanken, dass sich der Bestand erholt hat. Die Projektgruppe schloss sich 1968 aus Greifvogelexperten sowie privaten und behördlichen Naturschutzverbänden und dem Waldbesitzerverband zusammen.
Am 1. Juli 2008 haben die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und die Projektgruppe unter der Bräutigams-Eiche ihre Zusammenarbeit besiegelt. Die SHLF bekennen sich mit dem Vertrag zu den waldbezogenen Naturschutzleistungen und damit zum Artenschutz.
Die Seeadlerschutzstation befindet sich in der Försterei Dodau.
SDW – Schutz der grünen Lunge
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist zusammen mit ihrer Jugendorganisation, der Deutschen Waldjugend, seit Jahrzehnten ein bewährter Kooperationspartner der Waldpädagogik für Schleswig-Holstein.
Mehr erfahren
Die SDW fördert Wald-Aktionstage, Schulwälder, Waldkindergärten, Fortbildungsforen und vielfältige Unterrichtsmaterialien.
SDW Landesverband Schleswig-Holstein e. V.
Geschäftsstelle
Dorfstraße 13
24241 Reesdorf
T _+49 (0) 4322/508479
E _geschaeftsstelle(at)sdw-sh.de
I _www.sdw-sh.de
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein setzt sich seit 1978 für die Natur und die Vielfalt der Flora und Fauna ein. Sie kauft oder pachtet in Schleswig-Holstein Flächen, um diese für den Natur- und Artenschutz und eine nachhaltige Entwicklung zu sichern.
Mehr Natur pur
Die Stiftung Naturschutz und die Landesforsten entwickeln gemeinsame Artenschutzprojekte auf Flächen der Landesforsten wie zum Beispiel das Projekt zur Verbesserung des Rotbauchunkenvorkommens im FFH-Gebiet »Röbeler Holz« oder das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben mit dem Titel »Lebensraumkorridore zur Sicherung der biologischen Vielfalt – Wiedervernetzung für Hirsch, Haselmaus und Co.«.
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Eschenbrook 4
24113 Molfsee
T _+49 (0) 431/2109090
E _info(at)sn-sh.de
I _www.stiftung-naturschutz-sh.de